V2A und V4A sind Oberbegriffe für verschiedene Edelstahle. Diese Namensgebungen kommen daher, dass man damals versuchte, austenitische Stahlsorten durch eine Legierung von Eisen, Chrom und Nickel herzustellen. Somit steht das »V« für Versuch und das »A« für Austenit. Die V2A Stähle sind mit Chrom und Nickel legiert, während bei V4A Stählen noch das Element Molybdän hinzukommt.
Eine kleine Werkstoffkunde
Werkstoffnummer 1.4301 oder auch AISI 304 bzw. V2A (X5CrNi18/10)
V2A ist der am häufigsten eingesetzte Chrom-Nickel-Stahl. Aufgrund der einfachen Verarbeitungseigenschaften und der hohen Korrosionsbeständigkeit kann man über 50% aller Edelstähle dieser Gruppe zuordnen. Auch wegen seiner guten Schweißeigenschaften lässt er sich in vielen Anwendungsbereichen einsetzen.Er wird zum Beispiel beim Bau von Geländern, Fahrzeugen und Spülbecken genutzt sowie zur Herstellung von Besteck. Außerdem findet er Anwendung in der Getränke-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Dabei werden der Bezeichnung V2A in erster Linie Werkstoffe mit der Nummer 1.4301 (X5CrNi18-10) und der sehr ähnliche Stahl mit der Nummer 1.4307 (X2CrNi18-9) zugeordnet. Sie enthalten beide deutlich weniger Kohlenstoff, dafür aber mehr Nickel.
Werkstoffnummer 1.4305 oder AISI 303 bzw. V2A (X8CrNi18-9)
Auch Stähle mit der Werkzeugnummer 1.4305, (X10CrNiS18-9 und X8CrNiS18-9) die etwas mehr Schwefel enthalten, werden V2A zugeordnet. Durch den Schwefel wird eine Verbesserung der Zerspanbarkeit und die Bearbeitung auf Automaten ermöglicht. Allerdings sollte hier ein Einsatz bei höheren Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit vermieden werden.
V4A ist im Gegensatz zu V2A gegen Chloride beständig. Das macht ihn zu einem beliebten Material in Schwimmbädern und Pools. Auch bei Salzwasser und in der chemischen Industrie wird V4A bevorzugt. Um diese Beständigkeit zu erreichen, wird der Edelstahl mit rund zwei Prozent Molybdän aufgewertet. Ein typischer Stahl dieser Gruppe ist der mit der Werkzeugnummer 1.4401 (X5CrNiMo17-12-2).